Energieeffizientes Bauen und Sanieren
Um das Ziel der Bundesregierung - einen weitgehend klimaneutralen Gebäudebestand bis zum Jahr 2050 - zu erreichen, steht das Thema «Energieeffizientes Bauen und Sanieren» im Vordergrund der politischen Bemühungen. Diese werden vorwiegend durch Anreizsysteme in Form von günstigen Krediten und Zuschüssen von staatlicher Seite unterstützt. So existieren z.B. bei der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) eine Vielzahl von Programmen, die speziell für Maßnahmen gewährt werden, bei denen das gewünschte Maß an Energieeinsparung erreicht wird. Unabhängig von den spezifischen Anforderungen eines konkreten Förderprogramms haben wir nachfolgend die wesentlichen Punkte aufgelistet, die zur Energieeinsparung bzw. -effizienz beitragen:
Transmissionswärmeverluste minimieren
Um möglichst wenig Wärme an die Umwelt zu verlieren, ist ein kompakter Baukörper wichtig. Im Verhältnis zum Gebäudevolumen entsteht dadurch eine relativ kleine Fläche der Gebäudehülle. Außerdem ist es wichtig, Bauteile mit niedrigen U-Werten (Wärmedurchgangskoeffizienten einzelner Bauteile; gibt an, wie gut oder schlecht ein Bauteil die Wärme leitet) sowie eine wärmebrückenarme Gebäudehülle zu planen.
Lüftungswärmeverluste reduzieren
Um möglichst wenig Wärmeverluste über Undichtigkeiten zu bekommen, ist es wichtig, eine luftdichte Gebäudehülle zu planen. Diese sollte bei der Ausführung mit Hilfe eines sogenannten «Blower-Door-Tests» oder auch «Differenzdruck-Messverfahrens» geprüft werden. Dabei wird mittels eines Ventilators ein Unterdruck in dem zu untersuchenden Gebäude erzeugt. Über den gemessenen Luftstrom können qualitative und quantitative Aussagen zur Lage und Stärke von Undichtigkeiten sowie der stündlichen Luftwechselrate getroffen werden. Durch die angestrebte luftdichte Gebäudehülle ist es äußerst wichtig, für einen kontrollierten Luftwechsel, bzw. die Zufuhr von Frischluft zu sorgen. Dies ist am besten mit einer Lüftungsanlage zur Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung möglich. Das bedeutet einerseits Energieeinsparung durch Wärmerückgewinnung und andererseits mehr Wohnkomfort.
Solare Wärmegewinne berücksichtigen
Egal ob im Passivhaus, im Sonnenhaus oder im KfW-Effizienzhaus - es ist wichtig, die Fensterfläche im Norden möglichst klein auszulegen und im Süden eher große Fensterflächen anzuordnen. Diese Fensterflächen sorgen dafür, dass man sogenannte «solare Wärmegewinne» im Gebäude erhält, die als passive Solarenergienutzung einen Beitrag zum Gesamtenergiekonzept des Gebäudes leisten. Um vor einer Überhitzung im Sommer zu schützen, ist es sehr wichtig, einen außen liegenden Sonnenschutz anzubringen (sommerlicher Wärmeschutz), der bei direkter Sonneneinstrahlung im Sommer dafür sorgt, dass die Temperaturen im Gebäude nicht zu sehr ansteigen.
Primärenergiebedarf beachten
Der Jahresprimärenergiebedarf ist die Energiemenge, die für die Beheizung, Warmwasserbereitung, Belüftung und Kühlung eines Gebäudes benötigt wird - einschließlich der Verluste der Anlagentechnik sowie des energetischen Aufwands für Gewinnung, Umwandlung und Transport des Energieträgers. Der Anteil regenerativer Energien ist im Jahres-Primärenergiebedarf bereits abgezogen. Der Jahres-Primärenergiebedarf ist die Hauptanforderungsgröße der Energieeinsparverordnung und bezeichnet die Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes. Der Jahres-Primärenergiebedarf wird üblicher Weise in «Kilowattstunden pro Jahr» (kWh/a) angegeben.
Regenerative Energiequellen nutzen
Nur durch regenerative Energiequellen, wie z.B. die der Sonne, kann der fossile Primärenergiebedarf abgesenkt und die Versorgung für die Zukunft gesichert werden. Etwa ein Drittel der fossilen Primärenergieträger (Erdöl, Erdgas, Kohle usw.) wandeln wir in Wärme um; davon wird der größte Teil für Raumheizung und Warmwasser verwendet. Um möglichst wenig Energie zu verbrauchen, ist es wichtig, von vornherein möglichst energieeffizient zu bauen. - Die sauberste Energie ist die, die man nicht benötigt!